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Brandschutz im Betrieb: Vorbeugende Maßnahmen und richtiges Verhalten im Brandfall

Brände am Arbeitsplatz können verheerende Folgen haben, sowohl für die Sicherheit der Beschäftigten als auch für das Unternehmen selbst. Deshalb ist ein umfassender Brandschutzplan unerlässlich. In diesem Artikel erfährst du daher alles Wichtige über vorbeugenden Brandschutz, notwendige bauliche Maßnahmen und das richtige Verhalten im Brandfall, um deine Mitarbeiter*innen und dein Unternehmen vor Brandgefahren effektiv zu schützen!

Vorbeugender Brandschutz – Was ist das?

Das Thema vorbeugender Brandschutz umfasst eine Reihe von Maßnahmen, die letztlich dazu dienen, Brände zu verhindern und beim Eintreten des worst-case-Scenarios – eines Brandes – eine schnelle und sichere Evakuierung zu ermöglichen. Die wichtigsten Maßnahmen sind hierbei in drei Hauptkategorien unterteilt: baulicher, technischer und organisatorischer Brandschutz. Diese drei Bereiche wollen wir etwas genauer beleuchten.

Baulicher Brandschutz

Der bauliche Brandschutz bezieht sich auf die strukturellen Elemente eines Gebäudes, die dazu beitragen, die Ausbreitung von Feuer und Rauch zu verhindern. Hierzu gehören:

 

  • Feuerwiderstand bei Baustoffen: Baustoffe und Bauteile werden auf ihre Feuerwiderstandsfähigkeit getestet und entsprechend klassifiziert.
  • Brandschutzkonzept: Ein detaillierter Plan, der die Brandschutzmaßnahmen des Gebäudes dokumentiert und sicherstellt, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden.
  • Rettungswegkonzept: Flucht- und Rettungswege müssen klar definiert und gekennzeichnet sein, um im Brandfall eine schnelle Evakuierung zu ermöglichen.

Technischer Brandschutz

Die technischen Brandschutzmaßnahmen beinhalten den Einsatz von Geräten und Systemen zur Brandfrüherkennung und -bekämpfung. Unter anderem zählen dazu:

 

  • Brandmeldeanlagen: Automatische und manuelle Brandmelder sorgen dafür, dass Brände frühzeitig erkannt und gemeldet werden.
  • Rauch- und Wärmeabzugsanlagen: Diese Systeme verhindern die Ausbreitung von Rauch und ermöglichen eine bessere Sicht und Luftqualität während der Evakuierung.
  • Feuerlöschsysteme und Feuerlöscher: Regelmäßig gewartete Feuerlöscher und Löschsysteme sollten in ausreichender Zahl vorhanden und leicht zugänglich sein. 

 

Aber Achtung! Nicht jeder Brand kann mithilfe regulärer Feuerlöscher oder Wasser gelöscht werden. So sollten zum Beispiel Metallbrände (Brandklasse D) niemals mit Wasser, sondern mit Löschsand gelöscht oder anderweitig abgedeckt werden. Auch Fettbrände (Brandklasse F) dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden, da das sogar zu gefährlichen Explosionen führen kann! Auch hier ist es wichtig, den Brandherd stattdessen bestmöglich abzudecken und somit zu ersticken.

Organisatorischer Brandschutz

Der organisatorische Brandschutz umfasst Schulungen, Übungen und die Einhaltung von Verhaltensregeln im Brandfall. Folgende Maßnahmen sind dabei besonders wichtig:

 

  • Brandschutzunterweisungen: Regelmäßige Schulungen für alle Mitarbeiter*innen, um sicherzustellen, dass sie im Brandfall richtig reagieren.
  • Evakuierungsübungen: Mindestens einmal jährlich sollten Evakuierungsübungen durchgeführt werden, um die Abläufe im Ernstfall zu trainieren.
  • Ernennung von Brandschutzhelfer*innen: Diese speziell geschulten Personen unterstützen bei der Umsetzung der Brandschutzmaßnahmen und helfen im Brandfall bei der Evakuierung.

Richtiger Umgang mit Brandschutzmitteln

Ein wesentlicher Bestandteil eines effektiven Brandschutzes ist der richtige Umgang mit Brandschutzmitteln. Dafür müssen alle Mitarbeiter*innen wissen, wo sich diese Mittel befinden und wie sie im Notfall eingesetzt werden können. Hierzu gehören Feuerlöscher, Löschdecken und weitere Brandschutzmittel.

Feuerlöscher

Feuerlöscher sind – wie beim technischen Brandschutz bereits erwähnt – unverzichtbare Werkzeuge zur Brandbekämpfung. Sie müssen gut sichtbar und leicht zugänglich im gesamten Gebäude verteilt sein. Jeder Feuerlöscher sollte regelmäßig gewartet werden, um sicherzustellen, dass er im Ernstfall funktionsfähig ist. Insbesondere für Brandschutzhelfer*innen gilt es dabei, folge Dinge zu wissen:

 

  • Standorte: Feuerlöscher sollten in der Nähe von Gefahrenquellen und entlang der Fluchtwege installiert werden.
  • Kennzeichnung: Die Standorte der Feuerlöscher müssen klar gekennzeichnet sein, damit sie im Notfall schnell gefunden werden.
  • Unterweisung: Eine jährliche Unterweisung im Umgang mit Feuerlöschern ist Pflicht. Dabei lernen die Mitarbeiter*innen, welche Arten von Feuerlöschern es gibt, wie sie zu bedienen sind und welche Löschmittel für welche Brandklassen geeignet sind.

Löschdecken

Der Einsatz von Löschdecken bei Personenbränden ist riskant und sollte nur mit Vorsicht erfolgen. In vielen Fällen sind Feuerlöscher die bessere Wahl, da sie eine schnellere und sicherere Brandbekämpfung ermöglichen. Löschdecken sollten nur dann verwendet werden, wenn es sicher ist, die brennende Person damit einzuwickeln, ohne dass zusätzliche Verletzungen entstehen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass brennende oder glühende Stoffteile auf die Haut gedrückt werden, was zu schweren Verbrennungen führen und die Situation für die betroffenen Personen im Ernstfall potenziell noch verschlimmern könnte.

Regelmäßige Brandschutzübungen

Regelmäßige Brandschutzübungen sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter*innen im Ernstfall ruhig und sicher reagieren können. Diese Übungen sollten mindestens einmal jährlich durchgeführt werden und zum Beispiel die Alarmauslösung umfassen. Das Üben des Auslösens des Alarmsystems hemmt die Nutzung im Ernstfall und stellt außerdem sicher, dass alle wissen, wie und wann der Alarm ausgelöst werden muss. 

Darüber hinaus sollte mindestens einmal jährlich die Evakuierung des Arbeitsplatzes geübt werden. Hierbei steht im Fokus, eine trotz der potenziell gefährlichen Situation geordnete Evakuierung zu üben, bei der alle Fluchtwege genutzt und die Sammelplätze zügig erreicht werden. 

Praktische Übungen im Umgang mit Feuerlöschern und anderen Brandschutzmitteln sind ebenfalls essentiell, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter*innen diese effektiv nutzen können.

Unterstützung durch Brandschutzbeauftragte und -helfer*innen

Brandschutz ist keine Sache für Einzelkämpfer*innen, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe in jedem Betrieb. Brandschutzbeauftragte und Brandschutzhelfer*innen spielen deshalb eine zentrale Rolle bei der Umsetzung und Überwachung der Brandschutzmaßnahmen. Ihre Hauptaufgaben umfassen mehrere Bereiche. Eine Kernaufgabe ist die Planung und Kontrolle von Brandschutzkonzepten und -plänen. Darüber hinaus gehört es zur Aufgabe von Brandschutzhelfer*innen und -beauftragten Schulungen und Unterweisungen für alle Mitarbeiter*innen durchzuführen. Eine weitere wichtige Maßnahme ist die regelmäßige Kontrolle der Brandschutzanlagen und -einrichtungen sowie die Betriebsleitungen auf die im jährlichen Turnus stattfindenden Brandschutzübungen hinzuweisen.

Flucht- und Rettungspläne

Auch und besonders im Eintreten des Ernstfalls sind die Flucht- und Rettungspläne von entscheidender Bedeutung. Diese Pläne müssen an gut sichtbaren Stellen im Gebäude angebracht sein, beispielsweise in Fluren, Eingangsbereichen und Treppenräumen. Oft geht man an ihnen vorbei, ohne wirklich zu wissen, was sie eigentlich anzeigen. Daher folgt nun eine kurze Übersicht, was diese Pläne eigentlich verraten:

 

  • Fluchtwege und Notausgänge: Sie kennzeichnen die schnellsten und sichersten Wege aus dem Gebäude.
  • Standorte von Brandschutzeinrichtungen: Zeigen die Positionen von Feuerlöschern, Brandmeldern und anderen Brandschutzmitteln.
  • Sammelplätze: Weisen auf die sicheren Sammelplätze hin, an denen sich alle Mitarbeiter*innen nach der Evakuierung einfinden sollen.

Fazit

Ein umfassender Brandschutz im Betrieb ist also nicht nur obligatorisch, sondern kann im Ernstfall von essentieller Natur sein, um die Sicherheit bzw. im Ernstfall sogar die Existenz des Unternehmens sowie der Mitarbeiter*innen zu retten. Von baulichen und technischen Maßnahmen bis hin zu organisatorischen Vorkehrungen und regelmäßigen Übungen – jede Maßnahme trägt dazu bei, Brände zu verhindern bzw. die Brandgefahr zu minimieren und im Ernstfall richtig sowie schnell zu reagieren. Die Message lautet daher, regelmäßig in den Brandschutz zu investieren, um für ein sicheres Arbeitsumfeld zu sorgen und dieses immer wieder auf den Prüfstand zu stellen, damit am Ende nichts anbrennt. 

 

FAQs

Was sind die wichtigsten Brandschutzvorschriften für Betriebe?

Die wichtigsten Brandschutzvorschriften für Betriebe umfassen eine Vielzahl von Regelungen, die darauf abzielen, Brände zu verhindern und im Brandfall eine sichere Evakuierung zu gewährleisten. Zu den zentralen Vorschriften gehören:

  • Arbeitsschutzgesetz (§10): Regelt die Verpflichtungen des Arbeitgebers zum Schutz der Beschäftigten im Falle eines Brandes.
  • DGUV Vorschrift 1 (§4): Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, die konkrete Maßnahmen und Pflichten im Brandschutz definieren.
  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV): Legt Anforderungen an die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten in Arbeitsstätten fest, einschließlich Brandschutzmaßnahmen.



Was versteht man unter vorbeugendem Brandschutz?

Vorbeugender Brandschutz umfasst Maßnahmen, die darauf abzielen, Brände zu verhindern und die Ausbreitung von Feuer und Rauch zu minimieren. Dazu gehören:

  • Baulicher Brandschutz: Verwendung feuerbeständiger Materialien und Konstruktionen sowie die Planung von Flucht- und Rettungswegen.
  • Anlagentechnischer Brandschutz: Installation und Wartung von Brandmelde- und Löschanlagen sowie Rauchabzugssystemen.
  • Betrieblich-organisatorischer Brandschutz: Schulung der Mitarbeiter, Durchführung von Brandschutzübungen und Benennung von Brandschutzhelfern.

 

Wie sind Flucht- und Rettungswege im Betrieb zu gestalten?

Flucht- und Rettungswege müssen so gestaltet sein, dass sie eine schnelle und sichere Evakuierung im Brandfall ermöglichen. Wichtige Aspekte sind:

  • Kennzeichnung: Fluchtwege müssen durch grün-weiße, beleuchtete Schilder deutlich gekennzeichnet sein.
  • Freihaltung: Flucht- und Rettungswege dürfen nicht durch Gegenstände blockiert werden und müssen jederzeit frei zugänglich sein.
  • Regelmäßige Überprüfung: Flucht- und Rettungspläne sollten regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass alle Änderungen im Gebäude berücksichtigt sind.

 

Welche Aufgaben haben Brandschutzhelfer und -helferinnen?

Brandschutzhelfer und -helferinnen haben die Aufgabe, im Brandfall schnell und effizient zu handeln.  

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