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Optimale Beleuchtung und mehr Leistungsfähigkeit im Job

In der modernen Arbeitswelt, wo der Großteil unserer Zeit hinter Schreibtischen und vor Bildschirmen verbracht wird, gewinnt das Thema optimale Beleuchtung im Büro zunehmend an Bedeutung. Lichtqualität am Arbeitsplatz ist nicht nur eine Frage des Sehkomforts; es ist ein wesentlicher Faktor, der tiefgreifend unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit beeinflusst. Die richtige Beleuchtung kann dazu beitragen, das Ermüdungsgefühl zu reduzieren, die Stimmung zu heben und die Konzentration zu schärfen. 

Die Balance zwischen natürlichem Tageslicht und künstlicher Beleuchtung zu finden, stellt eine herausfordernde, aber zugleich entscheidende Aufgabe dar. Es geht darum, eine Umgebung zu schaffen, die nicht nur funktional und ergonomisch ist, sondern auch eine Quelle des mentalen sowie körperlichen Wohlbefindens und der Inspiration. Die Forschung¹ zeigt, dass eine gut durchdachte Beleuchtung das Potenzial hat, unsere innere Uhr zu unterstützen, unsere Stimmung zu verbessern und sogar unsere kognitive Funktion zu steigern. In diesem Sinne ist es unerlässlich, über einfache Helligkeitsstandards hinauszugehen und die Beleuchtung als ein zentrales Element der Arbeitsplatzgestaltung zu betrachten, das in der Lage ist, die Lebensqualität und Produktivität der Mitarbeiter*innen maßgeblich zu beeinflussen.

Rechtliche Anforderungen an die Arbeitsplatzbeleuchtung

Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) legt den Grundstein für eine gesunde und sichere Arbeitsumgebung, einschließlich der Beleuchtung. Es verpflichtet Arbeitgeber*innen, für eine Beleuchtung zu sorgen, die nicht nur dem Sehkomfort dient, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden der Beschäftigten unterstützt.

Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), insbesondere in Verbindung mit den Technischen Regeln für Arbeitsstätten „Beleuchtung und Sichtverbindungen“ (ASR A3.4), konkretisiert diese Anforderungen. Sie fordert, dass Arbeitsplätze so beleuchtet werden müssen, dass die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten nicht beeinträchtigt wird. Die Vorschriften umfassen dabei nicht nur die Mindestbeleuchtungsstärke, die je nach Tätigkeitsfeld variiert, sondern auch den Schutz vor Blendung und die Anpassung der Beleuchtung an die individuellen Sehaufgaben.

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) bietet ebenfalls Richtlinien zur Beleuchtung am Arbeitsplatz, die darauf abzielen, optimale Sehbedingungen zu schaffen und gleichzeitig die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern.

Aber wie viel Lux wird eigentlich benötigt? Laut ASR A3.4 sollten Büroarbeitsplätze beispielsweise mit mindestens 500 Lux² beleuchtet sein, um eine ausreichende Sicht und damit verbundene Arbeitssicherheit zu gewährleisten. Für präzisere Arbeiten oder Tätigkeiten, bei denen eine höhere Sehanforderung besteht, kann der Lux-Wert entsprechend höher liegen.

Um die Einhaltung dieser Anforderungen sicherzustellen und gleichzeitig ein angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen, ist es für Arbeitgeber*innen essentiell, eine sorgfältige Planung und Umsetzung der Beleuchtung vorzunehmen. Dies beinhaltet die Wahl der richtigen Leuchtmittel, die Anordnung der Beleuchtungskörper, um Schattenwürfe und Blendungen zu minimieren, und die Berücksichtigung des natürlichen Lichts, um eine energieeffiziente und ergonomische Beleuchtung zu gewährleisten.

Tageslicht: Der natürliche Energiebooster

Tageslicht ist weit mehr als nur eine Quelle des Lichts; es ist ein vitaler Aspekt unseres Arbeitsumfeldes, der tiefgreifende Auswirkungen auf unsere Gesundheit und Produktivität hat. Die Exposition gegenüber natürlichem Licht während des Arbeitstages fördert nicht nur die Produktion von Vitamin D, sondern hat auch positive Auswirkungen auf unsere Stimmung und kann saisonal bedingte Stimmungstiefs bis hin zu leichten Depressionen reduzieren. Außerdem trägt natürliches Licht dazu bei, das Risiko von Augenbelastungen zu minimieren, die oft mit langen Stunden vor dem Bildschirm einhergehen.

Um die Vorteile des Tageslichts optimal zu nutzen, ohne die unangenehme Blendung zu erleben, sollten Arbeitsplätze möglichst nahe an Fenstern eingerichtet werden. Dabei ist es wichtig, dass die Fenster groß genug sind, um einen signifikanten Lichteinfall zu ermöglichen, und dass sie so positioniert sind, dass sie das Licht gleichmäßig im Raum verteilen. Verstellbare Jalousien, Rollos oder Faltstores können helfen, die Lichtintensität nach Bedarf zu regulieren und direkte Blendung zu vermeiden, wodurch ein angenehmeres Arbeitsumfeld geschaffen wird.

Die Rolle des circadianen Rhythmus

Unser circadianer Rhythmus – unsere innere Uhr – steuert eine Vielzahl von biologischen Prozessen, einschließlich des Schlaf-Wach-Zyklus, der Hormonausschüttung und der Körpertemperatur. Natürliches Licht ist ein entscheidender Faktor, der diesen Rhythmus reguliert. Es beeinflusst die Produktion von Melatonin, einem Hormon, das uns hilft, nachts zu schlafen, und Serotonin, das unsere Stimmung und Wachheit während des Tages fördert.

Arbeitsplätze, die ausreichend mit Tageslicht versorgt werden, unterstützen nicht nur eine bessere Regulierung des circadianen Rhythmus, sondern können auch die allgemeine Schlafqualität verbessern. Dies führt zu erhöhter Aufmerksamkeit, besserer Stimmung und gesteigerter Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz. Um diesen Effekt zu maximieren, ist es empfehlenswert, Pausen im Freien einzulegen, um direktem Sonnenlicht ausgesetzt zu sein, besonders in den Morgenstunden.

Künstliches Licht: Segen und Fluch zugleich

Während künstliches Licht uns eine unglaubliche Flexibilität bietet, sodass wir unabhängig von Tageszeit und Wetterbedingungen effektiv arbeiten können, bringt es auch einige Herausforderungen mit sich. Insbesondere LED-Leuchten, die für ihren hohen Blaulichtanteil bekannt sind, können unseren natürlichen circadianen Rhythmus durcheinanderbringen. Dies kann zu einer Vielzahl von Problemen führen, darunter:

  • Augenbelastung: Lange Stunden vor Bildschirmen können die Augen überanstrengen und zu Trockenheit führen.
  • Kopfschmerzen: Falsch angepasste Beleuchtung kann Kopfschmerzen und Migräneattacken begünstigen.
  • Müdigkeit: Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus können zu einem ständigen Gefühl der Erschöpfung führen.
  • Langfristige Gesundheitsrisiken: Es gibt Hinweise darauf, dass eine langfristige Exposition gegenüber künstlichem Licht, insbesondere Blaulicht, das Risiko für ernste Gesundheitsprobleme wie bestimmte Krebsarten erhöhen kann.

Praktische Tipps für eine bessere Bürobeleuchtung

Um diesen negativen Auswirkungen entgegenzuwirken, ist es entscheidend, Beleuchtungslösungen zu wählen, die ein Spektrum bieten, welches dem natürlichen Tageslicht so nahe wie möglich kommt. Moderne LED-Leuchten mit einstellbaren Farbtemperaturen und Intensitäten eröffnen die Möglichkeit, das Licht je nach Tageszeit und individuellem Bedarf anzupassen, was die Schaffung einer gesunden Arbeitsumgebung unterstützt. Darüber hinaus ist eine sorgfältige Planung der Beleuchtungsanordnung unerlässlich, um eine gleichmäßige Lichtverteilung ohne harte Schatten oder Blendung zu gewährleisten. Dies fördert nicht nur ein komfortables, sondern auch ein produktiveres Arbeitsumfeld.

Hier ein paar handfeste Tipps:

  • Nutze das Tageslicht optimal: Platziere Schreibtische so nah wie möglich am Fenster, aber achte darauf, direkte Sonneneinstrahlung und Blendung zu vermeiden.
  • Wähle die richtige künstliche Beleuchtung: Setze auf LED-Leuchten, die ein angenehmes, augenfreundliches Licht bieten und deren Helligkeit individuell angepasst werden kann.
  • Mache regelmäßig Pausen: Kurze Spaziergänge im Freien können nicht nur die Augen entspannen, sondern auch den Körper mit natürlichem Licht versorgen.
  • Nutze dynamische Lichtsysteme: Moderne Beleuchtungslösungen, die sich im Tagesverlauf automatisch anpassen, unterstützen den natürlichen circadianen Rhythmus und fördern so die Gesundheit und Produktivität.

Fazit: Licht als Schlüssel zu deinem Erfolg

Fassen wir also zusammen: die Beleuchtung am Arbeitsplatz ist weit mehr als nur ein nettes Stilelement – sie ist ein echter Gamechanger für unsere Gesundheit, unsere Stimmung und unsere Produktivität. Wenn wir natürliches Tageslicht geschickt mit gezieltem Kunstlicht kombinieren, können wir Arbeitsräume gestalten, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch das allgemeine Wohlgefühl fördern. Es ist entscheidend, dass Arbeitgeber*innen die rechtlichen Anforderungen, festgelegt in Verordnungen wie dem Arbeitsschutzgesetz, der Arbeitsstättenverordnung und den technischen Regeln für Arbeitsstätten ernst nehmen und umsetzen. Diese gesetzlichen Richtlinien sind nicht nur verpflichtend, sondern bieten auch einen wertvollen Rahmen, um die Arbeitsumgebung so zu gestalten, dass sie die Mitarbeiter*innen bestmöglich fördert.

FAQs

1. Welche Vorschriften gibt es für die Beleuchtung am Arbeitsplatz?

Für die Beleuchtung am Arbeitsplatz gelten spezifische Vorschriften, die im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und in der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) festgelegt sind. Diese Regelungen zielen darauf ab, eine ausreichende, der Sehaufgabe angepasste Beleuchtung zu gewährleisten, die Blendfreiheit bietet und das Wohlbefinden sowie die Produktivität der Mitarbeiter*innen unterstützt.

2. Was besagt die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) zur Beleuchtung am Arbeitsplatz?

Die ArbStättV, ergänzt durch die Technischen Regeln für Arbeitsstätten „Beleuchtung“ (ASR A3.4), legt Mindestanforderungen an die Beleuchtung von Arbeitsstätten fest. Sie schreibt vor, dass Beleuchtungssysteme so zu installieren und zu betreiben sind, dass sie den visuellen Anforderungen der Mitarbeiter*innen entsprechen, ohne zu blenden oder zu stören, und dass eine angemessene Anpassung an die Tageslichtverhältnisse ermöglicht wird.

3. Wie viel Lux sollte die Beleuchtung am Arbeitsplatz laut Tabelle haben?

Die erforderliche Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz, gemessen in Lux, hängt von der Art der durchgeführten Tätigkeit ab. Laut ASR A3.4 und den DGUV-Richtlinien variieren die Anforderungen zwischen 500 Lux für allgemeine Büroarbeiten und bis zu 1.500 Lux oder mehr für präzise oder sehr feine Arbeiten. Eine detaillierte Tabelle bietet spezifische Lux-Werte für unterschiedliche Arbeitsbereiche und Tätigkeiten, um eine optimale Sehleistung und Arbeitsumgebung zu gewährleisten.

4. Was schreibt die DGUV zur Beleuchtung am Arbeitsplatz vor?

Die DGUV legt fest, dass Arbeitsplätze ausreichend und ergonomisch beleuchtet sein müssen, um visuelle Ermüdung zu verhindern und die Sicherheit sowie das Wohlbefinden der Beschäftigten zu fördern. Dazu zählen Vorgaben zu Beleuchtungsstärke, Blendfreiheit und Anpassung an spezifische Tätigkeiten.

Quellen:

Bildquelle:
Foto von Austin Distel auf Unsplash

¹ Eine maßgebliche Quelle für Forschung und Erkenntnisse über die Auswirkungen von Beleuchtung auf das Wohlbefinden und die Produktivität am Arbeitsplatz ist die Fachzeitschrift „Lighting Research & Technology“ (LRT).  Dort erschien im Jahr 2018 der Artikel „Impact of lighting on employees‘ productivity in healthcare facilities: A case study of a rehabilitation centre“ von  M. Sunil Kumar, V. Sreepathi. Diese Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Beleuchtung und Produktivität in Gesundheitseinrichtungen, konzentriert sich jedoch auf Aspekte, die auch auf andere Arbeitsumgebungen übertragbar sind. Sie bietet Einblicke in die Bedeutung der Beleuchtung für die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und das allgemeine Wohlbefinden am Arbeitsplatz.

² An einem klaren Tag im Freien kann die Beleuchtungsstärke je nach Sonnenstand und Wetterbedingungen variieren, aber typischerweise liegt sie zwischen 10.000 und 25.000 Lux. 500 Lux wäre daher vergleichbar mit einem Bereich im Freien, der im Schatten liegt, aber noch genügend Helligkeit bietet, um klar zu sehen und Aktivitäten durchzuführen. Zum Vergleich: Eine traditionelle Glühlampe für die heimischen vier Wände mit einer Leistung von etwa 60 Watt erzeugt normalerweise eine Beleuchtungsstärke von etwa 700 bis 900 Lux in einem Abstand von einem Meter.

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